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by Tanja Bülter
Albanien steht wohl kaum auf der Top-Prio-Liste als Urlaubsziel. Umso neugieriger war ich, als ich mit meinen beiden Kindern unseren Trip dorthin geplant hatte. Denn das Land, das nahe Griechenland, Kroatien und Italien liegt, hat so viel zu bieten: wunderschöne Natur, tolle Strände, gutes Essen und günstige Preise. Für mich ist es ein echter Geheimtipp!
Unseren Roadtrip haben wir in Tirana begonnen. Die Stadt hat meiner Meinung nicht sooo viel zu bieten, daher hat es uns gleich weiter in den Norden gezogen.
Wer aber auf Party steht, ist hier genau richtig. Am Skanderberg Square in der Hauptstadt und im Bezirk Blloku gibt es viele tolle Restaurant und Bars, z.B. Sky Club Restaurant, Padam oder Oda.
In Shodkra lohnt sich ein kurzer Aufenthalt. Das ist eine süße kleine Stadt mit einem großen See (Skutari) und ist des nahe des ionischen Meeres. Von dort aus zieht es die meisten weiter in die Berge im Norden über den Llogara Pass. Wir haben die ganze Zeit über ein Mietauto gehabt, was sehr praktisch war.
Die Natur im Norden nahe des Koman-Stausees ist einfach nur wunderschön. Wir haben im Park Blini am Shala River in Holzhütten übernachtet. Ich fand es etwas schwierig, vorab alles zu buchen. Man kommt dort teils nur mit der Fähre weiter, was sich aber auf jeden Fall lohnt. Die Berglandschaft ist ein Traum.
TIPP: In Albanien läuft das Meiste per Whatsapp. Am besten die Nummer von Unterkünften und Anbietern speichern und so kommunizieren. Hat super funktioniert!
Unser nächstes Ziel hiess Durres an der Westküste. Nach den Bergen, dem Wandern, dem eiskalten, klaren Flusswasser waren die Sandstrände genau richtig. Wirklich schön fand ich die Stadt allerdings nicht. Wer auf Fisch steht, sollte sich hier unbedingt im Restaurant Cosmo verwöhnen lassen.
Es gibt südlich von Durres an der albanischen Riviera wirklich tolle Orte, die wir gesehen haben. Hier lohnt sich meines Erachtens ein Aufenthalt: Vlora, Pasqury oder der Krorez Strand. Das sind wirkliche Traumstrände und nicht so überlaufen wie der überall erwähnte angebliche Topstrand Ksamil.
Als Nächstes sind wir ins Landesinnere gefahren nach Berat, das Städtchen hat den schönen Beinamen „Stadt der 1000 Fenster“. Die Stadt ist UNESCO Welterbe, da die Altstadt aus unzähligen typischen historischen weißen Häusern besteht, die aus der Zeit stammen, als die Osmanen dort ansässig waren. Die Häuser im alten Teil der Stadt sind so angeordnet, daß man das Gefühl hat, sie blicken einen an. Mein Highlight dort war allerdings die uralte Burg-Festung, die immer noch belebt ist. Hier gibt es jede Menge Restaurants und Shops mit Traditionshandwerk.
Verliebt habe ich mich in Gijokastre mit seinen vielen Gässchen, kleinen Souvenir-Läden und der wunderschönen Altstadt. Es ist eine der ältesten Städte Albaniens (rund 2000 Jahre). Definitiv braucht man hier gutes Schuhwerk, da es immer auf und ab geht, daher auch der Spitzname „Stadt der 1000 Stufen“.
Unser nächstes Ziel hiess „Blue Eye“. Das ist eine Quelle inmitten wunderschöner Natur. Ich finde, der Ort ist ehrlich gesagt ein klein wenig überbewertet. Keine Frage, es sieht dort wunderschön aus, wenn man nach ca 20 min Fussmarsch dort ankommt. Das 12 Grad kalte Wasser ist klar, man kann sich dort herrlich erfrischen. Wegen des weißen Kalksteins lassen die Sonnenstrahlen das Wasser in zahlreichen verschiedenen Blau- und Türkistönen schimmern. Nur kommt jetzt auch mein „ABER“: es ist doch recht überlaufen und es gibt (wie leider überall in Albanien) kaum Mülleimer und der schöne Ort droht zu verdrecken.
Generell ist es leider mit dem Umweltschutz nicht weit her. Wir haben unseren Müll teils ewig im Rucksack getragen, bis wir ihn entsorgen konnten. Optisch ist das Land zweigeteilt zwischen den wunderschönen Naturschauplätzen und den Bauten, die aus dem kommunistischen Regime herrühren. Man merkt einen Aufbruch. Aber es wird noch viele Jahre dauern, bis Albanien ein Reiseland wie z.B. Kroatien wird.
Unser letztes Ziel lag an der Südspitze: Saranda. Neben den tollen Stränden gibt es dort eine tolle alte Ruinenstadt: Butrint. So etwas wie Troja in klein. Total spannend, selbst bei 35 Grad.
Per Fähre sind wir nach 10 Tagen Roadtrip durch Albanien dann weiter nach Korfu, das dauert nur 35 Minuten. Statt 1 Euro kostete dort die Kugel Eis dann 2,50 Euro! Da mussten wir erstmal schlucken. Denn die Preise in Albanien waren unschlagbar. Rückblickend kann ich Albanien wirklich für all diejenigen, die mal was ganz anderes sehen wollen, wirklich empfehlen.
Noch ein paar nützliche Hinweise. Albanien ist nicht in der EU, also aufpassen hinsichtlich Roaming. Die Währung, Lek, habe ich dort am Automaten bekommen. Es wird generell sehr viel bar bezahlt!
Unterkünfte habe ich meistens direkt angefragt und vorher im Netz gegoogelt, auch hinsichtlich der Berwertungen!
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