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by Tanja Bülter
Helsinki, die Hauptstadt Finnlands, hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen mit ihrem Charme und ihren liebenswürdigen Einwohnern. Über 300 kleine Inseln gehören zur ca 600.000 Einwohner Metropole.
Fans von schönem Design, einem entspannten Rhythmus und architektonischen Highlights kommen hier besonders auf ihre Kosten. Die Finnen sind einfach lässig. Und natürlich echte Sportfreaks.
Hier kommen meine Top-Tipps für einen Kurztrip nach Helsinki.



Kennt Ihr den Sänger Samu Haber, der in der Jury bei „The voice of Germany“ sitzt? Ich habe ihn mal bei einem Event kennengelernt. Und er ist ein typischer Finne. Freundlich, aufgeschlossen und echt tiefen-entspannt. Und so sollte man den Tag in Helsinki auch in typisch finnischer Manier beginnen, nämlich mit einem Kaffee. Denn die Finnen pflegen ihre Kaffeekultur. Kein Wunder, dass wir in der City alle paar hundert Meter auf echt süße Cafés am Strassenrand treffen.
Meinen ersten Cappucchino-Stop lege ich direkt am Hafen ein und schaue verzückt aufs Meer. Die Finnen sind ebenso naturverbunden.
Wenn es also möglich ist, halten sie sich draußen auf und treiben dort auch Sport. Überall findet man Outdoor-Gyms, die kostenfrei sind. Auch ein Saunagang ist fast an jeder Ecke möglich. Vielleicht ist genau das der Grund für die angenehme Atmosphäre. Gerade auf Vielreisende wie mich wirkt das regelrecht Stress-entzerrend. Selbst der Verkehr verläuft meist ohne Rushhour.
Zuerst wollte ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anschauen. Dazu gehört auf jeden Fall die sogenannte Felsenkirche, die direkt in den Felsen gesprengt wurde (12 m hoher Granitfelsen). Die Kirche ist einfach und außergewöhnlich zugleich und besitzt eine wunderschöne Akustik.
Auch das Sibelius-Denkmal ist ein Must-see in Helsinki. Es ist dem finnischen Komponisten Jean Sibelius gewidmet und befindet sich im Sibelius Park im Stadtteil Töölö, direkt am Meer.
Sehr imposant ist der Dom, das sogenannte „weiße Herz“ der finnischen Landeshauptstadt. Das Hauptgebäude der evangelisch-lutherischen Kirche ist nicht nur von außen ein Hingucker. Er zeugt von der bewegten Geschichte des Landes, wobei der Dom ein architektonischer Zeuge der Zeit ist, als Finnland noch zu Russland gehörte. Direkt vor dem Dom liegt der Senatsplatz. Hier treffen sich die Bewohner Helsinkis gern mal mit Freunden oder lesen ein Buch und genießen den wunderschönen Blick auf den Dom. Ziemlich chillig dort!
Weiter geht es zur Uspensky Kathedrale mit hübschen roten Ziegeln. Das ist eine orthodoxe Kirche mit Zwiebeltürmchen und goldenen Kreuzen, die über dem Hafen thront.
Die berühmte Seefestung Suomenlinna oder auch „Finnenburg“ schauen wir uns nur vom anderen Ufer an. Sie liegt auf mehreren Inseln und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Festung aus dem 18. Jahrhundert erreicht man mit der Fähre in 15 Minuten. Das schaffe ich an diesem Tag nicht mehr. Jetzt knurrt auch erstmal mein Magen.

Was ist ein typisch finnisches Essen? Fisch, und zwar in allen Varianten! In Finnland darf übrigens jeder angeln, dazu braucht man keine Genehmigung. Das stand an diesem Tag aber nicht auf meinem Plan.
Die Gourmet-Szene im Helsinki ist übrigens ziemlich innovativ und vielfältig. Es gibt dort zahlreiche Pop-up-Restaurants und der weltweite „Restaurant Day“ ist sogar eine Erfindung von Feinschmeckern aus Helsinki.
Wer sich aber mal durch finnische Leibspeisen probieren möchte, sollte ins Juuri gehen. Dort gibt es Tapas des Landes – ein echtes Geschmackserlebenis!
Naturverbundene gehen ins Regatta, ein Mini-Lokal direkt am Wasser gelegen. Dort bekommt man kleine Snacks und kann auch Kajaks für eine nette Tour mieten. Ich habe mich direkt in diesen zauberhaften Ort verliebt. Man kann dort auch Würstchen oder Marshmallows über einem kleinen Feuer selber grillen. Outdoor-Romantik sozusagen. Wer das ganz große Kino möchte, geht ins Restaurant Savoy. Das Rooftop-Restaurant hat nicht nur leckeres Essen, sondern auch den besten Blick der Stadt!
Du ahnst es schon: Die Kunst- und Designszene von Helsinki ist ziemlich unkompliziert. Im kühlen Norden lautet das Motto: Alles geht, alles ist erlaubt. Helsinki gilt als das Zentrum des Designs in Europa. Und so zieren auch zahlreiche Kunstobjekte und Statuen das Stadtbild.
„Form muss einen Inhalt haben, und dieser Inhalt muss mit der Natur verknüpft sein.“ Finnlands bekanntester Architekt und Designer, Alvar Aalto, lebte nach diesem Credo. 1972 wurde die wichtigste Konzerthalle (entworfen von ihm) fertig gestellt.
Der ausladende Bau in der schönen Töölanthi Bucht hat einen markanten Wiedererkennungswert und eine tolle Akustik.
Auch der Blick auf das andere Ufer direkt vor der Halle ist wirklich traumhaft.
Selbst, wenn man sich nicht für Kunst interessiert, ist das „Kiasma“, das Museum für zeitgenössische Kunst, ein absolutes Muss. Der Name Kiasma steht für den biologischen Prozess, bei dem sich zwei Chromosome überkreuzen und genau das fällt einem auch von außen auf. Innendrin gibt es tolle, zeitgenössische Kunst.


Helsinki ist recht überschaubar und die meisten Strecken kann man super zu Fuß zurücklegen. Ich war nach diesem Tag in der finnischen Metropole total relaxed, aber auch viel Geld los. Denn günstig ist Helsinki nicht gerade.
Etliche Aktivitäten spielen sich aber im Freien ab und sind quasi umsonst.
So treffen sich die Finnen am Wochenende in entspanntem Flair auf einen Drink und einen Plausch im Esplanade Park. Viele machen in den Outdoor-Gyms Sport oder gehen in die Sauna.
Wer sich diesem Rhythmus anpasst, kommt garantiert ziemlich gechilled zurück.
